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1. Zur Einführung Die Rahmenbedingungen für Studierende haben sich in den letzten Jahren zum Teil gravie- rend verändert. Immer mehr Schülerinnen und Schüler entschließen sich, nach ihrem Schul- abschluss ein Studium zu beginnen. Aktuell planen 77 Prozent der Gymnasiasten nach dem Abitur zu studieren, so das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach.1 Die zunehmende Akademisierung ist zwar einerseits politisch gewollt, um den großen Bedarf an Akademikern infolge des demograﬁschen Wandels decken zu können, sie bringt aber andererseits auch Schwierigkeiten mit sich. So gibt es zum einen immer weniger qualiﬁzierte Bewerber für die betriebliche Ausbildung in Deutschland, zum zweiten sind die rund eine halbe Million Erstsemester, die sich jedes Jahr an den Hochschulen in Deutschland immatrikulieren, eine enorme Herausforderung für die Studienkapazitäten der Universitäten und Fachhochschulen. Auch die Umsetzung des 1999 begonnenen Bologna-Prozesses an deutschen Hochschulen ver- läuft in einigen Bereichen schleppender als ursprünglich angenommen. So hat die europaweite Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen mehr Probleme mit sich gebracht als erwartet. Dazu zählt auch die teilweise mangelnde Bereitschaft der Studierenden, während des Studiums eine Zeitlang ins Ausland zu gehen. Für die Studierenden selbst stellen Bachelor- und Master-Abschlüsse ebenfalls ganz neue Herausforderungen dar: Welchen Wert haben die neuen Studienabschlüsse auf dem Arbeitsmarkt? Reicht ein Bachelor-Abschluss, oder sollte man bes- ser zusätzlich noch einen Master-Abschluss machen? Welche Vorteile für die beruﬂiche Qua- liﬁzierung bieten Auslandssemester? Hinzu kommen für viele Studierende ganz pragmatische Herausforderungen, die nur mittelbar mit ihrem Studium in Zusammenhang stehen: Wie kann das Studium ﬁnanziert werden? Wie ﬁndet man eine Unterkunft, gerade in Zeiten, in denen die Mietpreise immer weiter steigen? Welche Studienstadt bietet die besten Voraussetzungen, um den persönlichen Anforderungen an ein Studium gerecht zu werden? Um diese Fragen zu klären, beauftragte das Reemtsma Begabtenförderungswerk, Hamburg, das Institut für Demoskopie Allensbach bereits zum fünften Mal mit einer Befragung von Studierenden in Deutschland. Neben der Trendfortschreibung beschäftigte sich die diesjährige Online-Befragung vor allem mit Themen, die für die Studierenden in Deutschland derzeit von besonderer Bedeutung sind. So standen im Mittelpunkt der aktuellen Untersuchung Fragen zur 1 Im Rahmen der McDonald’s Ausbildungsstudie 2013 wurden insgesamt 3.068 junge Erwachsene im Alter von 15 bis 24 Jahren befragt. Vgl. Pragmatisch glücklich: Azubis zwischen Couch und Karriere, München, Allensbach 2013. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 3

Wohnsituation und zum Studienort, zu Auslandsaufenthalten, zur Studienﬁnanzierung sowie zu geplanten Studienabschlüssen. Für die aktuelle Untersuchung wurden insgesamt 2.019 Studierende aller Fachrichtungen im Al- ter von 18 bis 29 Jahren online befragt. In die Befragung wurden dabei Studierende sowohl von Fachhochschulen als auch von Universitäten einbezogen, die in einem Online-Panel registriert sind. Die Interviews wurden zwischen dem 27. März und 7. April 2014 durchgeführt. Zur Anglei- chung an die Strukturdaten der Studierendenstatistik des Statistischen Bundesamtes erfolgte eine faktorielle Gewichtung der Befragungsergebnisse. Die gewichtete Stichprobe entspricht in ihrer Zusammensetzung der Grundgesamtheit der Studierenden im Alter von 18 bis 29 Jahren. Die wichtigsten Befunde der Studie sind im Folgenden zusammengefasst und graﬁsch dar- gestellt. Die Untersuchungsdaten, die Zusammensetzung der Stichprobe sowie die Fragen im Wortlaut sind im Anhang dokumentiert. Der Untersuchungsbericht wird durch einen Tabellen- band ergänzt, in dem die Ergebnisse aller Fragen für die Befragten insgesamt sowie für ausge- wählte Teilgruppen dokumentiert sind. Allensbach am Bodensee, im Mai 2014 INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACH Institut für Demoskopie Allensbach Seite 4

2. Wo Studierende leben wollen: Motive für die Wahl des Studienorts Die heutige Studierendengeneration kann in weiten Teilen als zielorientiert und pragmatisch bezeichnet werden. Das zeigt sich unter anderem auch in den Motiven, die für die Studierenden bei der Wahl des Studienorts eine Rolle spielen. Wichtigste Auswahlkriterien sind für die meis- ten Studierenden vor allem fachliche Argumente: Der Ruf der Hochschule, fachlich ansprechen- de Veranstaltungen und auch allgemein gute Studienbedingungen ﬁnden sich allesamt an der Spitze der ausschlaggebenden Gründe für die Wahl des Studienortes. Aber auch die Attraktivität des Studienorts sowie die Nähe zum Wohnort der Eltern sind wichtige Auswahlkriterien. Mehr als jeder zweite Studierende (54 Prozent) hat sich für seine aktuelle Hochschule entschieden, weil die Hochschule einen guten Ruf hat. Für 48 Prozent waren interessante Veranstaltungen im eigenen Studienfach entscheidend, für 34 Prozent, dass dort gute Studienbedingungen geboten werden, dass also die Bibliotheken lange geöffnet oder die Hörsäle groß genug sind, und für weitere 30 Prozent, dass die Hochschule modern ausgestattet ist. Dass es jedoch nicht nur auf die Qualität des Studienangebots ankommt, sondern auch auf die Stadt, in der man studiert, meinen 45 Prozent der Studierenden. Ihnen war es bei der Wahl ihres Studienorts außerordentlich wichtig, dass sie in einer tollen Stadt studieren, die ihnen gut ge- fällt. Dabei scheint es für viele von ihnen jedoch vor allem um das subjektive Gefühl zu gehen, sich in einer Stadt wohlzufühlen, eine Stadt zu mögen, weniger jedoch um das konkrete Ange- bot einer Stadt. Denn vergleichsweise wenige Studierende haben ihren Studienort danach aus- gewählt, dass dort besonders viel los ist (24 Prozent), dass es dort gute Freizeitmöglichkeiten gibt (22 Prozent) oder dass es am Studienort ein breites kulturelles Angebot gibt (18 Prozent). Einem bemerkenswert hohen Anteil von 43 Prozent der Studierenden ist es zudem wichtig, dass die Hochschule nicht weit vom Wohnort der Eltern entfernt liegt. Dieser Aspekt ist den Studierenden deutlich wichtiger, als andere soziale Aspekte. So ist es nur für 24 Prozent der Studierenden für die Wahl des Studienorts entscheidend, dass auch Freunde oder Bekannte am selben Ort studieren. 27 Prozent der Studierenden geben zu Protokoll, dass es Ihnen bei der Wahl des Studienortes außerordentlich wichtig war, dass es ein ausreichendes Angebot an bezahlbaren Wohnungen oder Zimmern gab. Angesichts der großen medialen Aufmerksamkeit für das Thema Wohnungs- not von Studierenden erscheint dieser Anteil bemerkenswert gering. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 5

Allerdings gibt es in dieser Frage einen gravierenden Unterschied zwischen den Studierenden in Ost- und Westdeutschland: Während 47 Prozent der Studierenden in den neuen Bundeslän- dern bei der Wahl ihres Studienortes Wert darauf legen, dass es ein ausreichendes Angebot an bezahlbaren Zimmern oder Wohnungen gibt, sind dies in Westdeutschland nur 24 Prozent.2 Für Studierende in den neuen Bundesländern gehört dieser Aspekt damit zu den drei wichtigsten für die Wahl des Studienorts. Einen vergleichbaren Stellenwert hat dieser Punkt weder für die Studierenden an Universitäten noch für diejenigen, die an einer Fachhochschule studieren. Immerhin für 30 Prozent der Uni- versitätsstudenten hat das Angebot an bezahlbarem Wohnraum bei der Wahl ihres Studienorts eine Rolle gespielt, bei den Fachhochschulstudenten sind es nur 21 Prozent. Auch sonst gibt es bei den Auswahlkriterien des Studienstandorts einige bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Studierenden von Universitäten und Fachhochschulen. So legen Studierende an Universi- täten mehr Wert auf den Ruf der Hochschule, die Studienbedingungen sowie auf die Stadt und deren Angebot; Studierende an Fachhochschulen achten hingegen deutlich stärker darauf, dass die Hochschule modern ausgestattet ist, dass sie sich im Internet ansprechend präsentiert und dass es ein gutes Betreuungsverhältnis gibt, dass also nicht zu viele Studierende von einem Professor betreut werden. Insbesondere bei dem, was eine Stadt zu bieten hat und wie gut sie einem gefällt, unterschie- den sich die Ansprüche von Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen. Jeder zweite Universitätsstudent hat seinen Studienort auch danach ausgesucht, dass ihm die Stadt gefällt, von den Fachhochschulstudenten hingegen nur gut jeder Dritte. 27 Prozent der Studierenden an Universitäten legen großen Wert auf ein reichhaltiges Angebot an Cafés und Kneipen am Studienort, gegenüber 19 Prozent der Studierenden an Fachhochschulen. Für 22 Prozent der Universitätsstudenten hat auch das kulturelle Angebot für die Wahl des Studienorts eine Rolle gespielt, bei den Fachhochschulstudenten sind es mit 11 Prozent nur halb so viele. 2 Vgl. Tabelle 1c im Tabellenband. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 7

Im Ranking der wichtigsten Kriterien für die Wahl des Studienorts spielen jedoch auch bei Studierenden an Universitäten das Angebot an Kneipen und Cafés, die Freizeitmöglichkeiten wie auch das kulturelle Angebot der Stadt eine eher untergeordnete Rolle. Und auch die Größe der Stadt ist für die meisten Studierenden von nachrangiger Bedeutung. Für rund jeden zweiten Studierenden wäre es grundsätzlich auch in Frage gekommen, in einer kleineren Stadt oder ei- ner ländlichen Region zu studieren. Lediglich für jeden dritten Studierenden wäre dies dezidiert nicht in Frage gekommen. Immerhin rund jeder sechste Student studiert in einer kleineren Stadt bzw. in einer ländlichen Gegend (16 Prozent). Bei den Fachhochschulstudenten sind es sogar 24 Prozent, was natürlich eng mit den Standorten von Universitäten und Fachhochschulen zusammenhängt. Schaubild 3 Institut für Demoskopie Allensbach Seite 9

Die große Offenheit, die eine Mehrheit der Studierenden Hochschulen in kleineren Städten ent- gegenbringt, hängt eng mit den Vorteilen zusammen, die mit kleineren Studienorten verbunden werden. So halten 57 Prozent der Studierenden kleinere Studienorte für weniger anonym, 53 Prozent vermuten, dass es dort ein größeres Angebot an bezahlbarem Wohnraum gibt, weitere 51 Prozent, dass die Veranstaltungen weniger überfüllt sind. Fast jeder zweite Studierende ver- bindet mit kleineren Studienorten zudem ein besseres Betreuungsverhältnis zwischen Profes- soren und Studierenden (49 Prozent), kürzere Wege (48 Prozent) oder auch mehr Übersichtlich- keit, so dass man sich als Student schneller zurechtﬁndet (47 Prozent). Dass kleinere Städte weniger Ablenkung für die Studierenden bedeuten, dass man sich dort also besser auf das Studium konzentrieren kann, glaubt hingegen nur jeder dritte Studierende. Noch weniger Studierende (21 Prozent) vermuten, dass Hochschulen in kleineren Städten bes- ser und moderner ausgestattet sind als andere Hochschulen. Schaubild 4 Institut für Demoskopie Allensbach Seite 10

Auch wenn viele dieser Annahmen plausibel erscheinen, zeigt die genauere Analyse von Nah- und Fernbild, dass die Vorstellungen, die sich Studierende ganz allgemein von kleineren Stu- dienorten machen, zum Teil erheblich von den Erfahrungen von Studenten abweichen, die in kleineren Städten studieren. So nennen Studierende aus kleineren Städten als Vorteil für diese Studienorte weit häuﬁger das bessere Betreuungsverhältnis von Studierenden und Professoren, die Übersichtlichkeit und bessere Ausstattung kleinerer Hochschulen wie auch eine vertrautere Atmosphäre. Auf der anderen Seite wird das Angebot an bezahlbaren Wohnungen und Zimmern von denjeni- gen, die in kleineren Städten studieren, deutlich kritischer eingestuft als von der Gesamtheit der Studierenden. Und auch die Annahme, dass man sich in kleineren Städten besser auf das Stu- dium konzentrieren kann, weil es weniger Ablenkung gibt, ﬁndet sich weit stärker im Fernbild als im Nahbild wieder. So vermuten 33 Prozent aller Studierenden, dass man sich in kleineren Studienorten besser auf das Studium konzentrieren kann, aber nur 24 Prozent der dort Studie- renden bestätigen diese Annahme. Und während 53 Prozent aller Studierenden es als großen Vorteil ansehen, dass es in kleineren Studienorten ein größeres Angebot an bezahlbarem Wohn- raum gibt, erkennen lediglich 39 Prozent der dort Studierenden dies als großen Vorteil. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 11

Schaubild 5 Die Analyse von Nah- und Fernbild zeigt, dass das Image kleinerer Studienorte bereits im Fernbild äußerst positiv ist. Viele Vorteile, die diesen Studienorten bereits in der Außenwahrneh- mung zugeschrieben werden, werden von den dort Studierenden bestätigt oder teilweise noch stärker hervorgehoben. Die guten Studienbedingungen, die angenehme Atmosphäre und die kurzen Wege könnten für diese Studienorte gegenüber größeren Hochschulstädten zu einem wichtigen Standortvorteil im Wettbewerb um zukünftige Studierende werden. Dies gilt auch für das größere Angebot an bezahlbaren Wohnungen und Zimmern. Denn auch, wenn dieser Aspekt nicht zu den wichtigsten Auswahlkriterien für den Studienort zählt, zeigen die Ergebnisse dieser Studie, dass die Wohnungssuche für eine Mehrheit der Studierenden eine erhebliche Belastung darstellt. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 12

3. Studenten in Wohnungsnot: Zur Wohnsituation der Studierenden Die Lage auf dem deutschen Wohnungsmarkt ist derzeit äußerst angespannt. In vielen deut- schen Großstädten, aber auch in vielen Universitätsstädten sind die Mietpreise in den letzten Jahren bei Wiedervermietungen erheblich gestiegen. Um einen weiteren Anstieg zu verhindern, hat sich die Große Koalition in ihrem Koalitionsvertrag auf die Einführung einer Mietpreisbremse für Gebiete mit besonders „angespannten Wohnungsmärkten“3 geeinigt. Die große Mehrheit der Bevölkerung unterstützt diese Forderung. 81 Prozent der Gesamtbevölkerung halten die Einfüh- rung einer Mietpreisbremse bei Neuvermietungen für richtig, so das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach. Von den Jüngeren, den 16- bis 29-Jäh- rigen, begrüßen die Einführung einer Mietpreisbremse sogar 86 Prozent.4 Studenten sind von der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt besonders stark be- troffen. Gerade die bei Studierenden besonders begehrten Wohnungen in der Nähe der eigenen Hochschule liegen oft in zentraler Lage und sind daher zumeist vergleichsweise teuer und infolge der häuﬁgeren Wiedervermietungen auch deutlich stärker von den Mietpreissteigerun- gen betroffen. Entsprechend kritisch fallen auch die Erfahrungsberichte der Studierenden in dieser Umfrage aus. 72 Prozent der Studierenden berichten von Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche, jeder Dritte sogar von erheblichen Schwierigkeiten. Lediglich 26 Prozent der Studierenden ﬁnden es (eher) leicht, in der eigenen Studienstadt eine bezahlbare Wohnung oder ein bezahlbares Zimmer zu ﬁnden. Dabei schlagen sich die unterschiedlich hohen Mieten in Ost- und West- deutschland auch in den Antworten der Studierenden nieder. Während 76 Prozent der Studie- renden in Westdeutschland über Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche berichten, sind dies Hier empﬁndet es sogar eine Mehrheit von 54 Prozent als (eher) leicht, ein bezahlbares Zimmer oder eine bezahlbare Wohnung zu ﬁnden. In Berlin ist die Lage besonders angespannt: Hier sind es sogar 82 Prozent der Studierenden, die Schwierigkeiten haben, eine bezahlbare Unterkunft zu ﬁnden.5 3 Deutschlands Zukunft gestalten. Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD, Berlin 2013, S. 81. 4 Vgl. Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11022, März 2014. 5 Da Berlin weder eindeutig dem Westen noch dem Osten zugeordnet werden kann, sind die dort erhobenen Ergebnisse – wie in den Vorläuferstudien auch – gesondert ausgewiesen. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 13

72 Prozent aller Studierenden bemängeln, dass es in ihrer Studienstadt zu wenige Wohnheim- plätze gibt; lediglich 14 Prozent von ihnen halten das Angebot an studentischen Wohnheimplät- zen für ausreichend. Insbesondere Studierende in den alten Bundesländern klagen über einen Mangel an Wohnheimplätzen. 74 Prozent von ihnen halten das Angebot an Wohnheimplätzen an ihrem Studienort für nicht ausreichend; in den neuen Bundesländern sind es lediglich 56 Prozent, in Berlin 73 Prozent. Vor allem Studenten, die von Schwierigkeiten berichten, in ihrer Studienstadt eine bezahlbare Wohnung zu ﬁnden, klagen über das mangelnde Angebot an Stu- dentenwohnheimplätzen. 81 Prozent von ihnen kritisieren, dass es bei ihnen am Studienort zu wenige Plätze in den Studentenwohnheimen gibt. Schaubild 7 Institut für Demoskopie Allensbach Seite 15

Die Analyse der Untersuchungsergebnisse zeigt, dass die Studierenden zwar mehrheitlich Schwierigkeiten haben, bezahlbaren Wohnraum zu ﬁnden, dass viele Studierende aber mit den Zimmern oder Wohnungen, die sie gefunden haben, zufrieden sind. So sind 79 Prozent aller Studierenden (sehr) zufrieden mit ihrer derzeitigen Wohnsituation, 34 Prozent von ihnen sogar außerordentlich zufrieden. Nur jeder fünfte Studierende äußert sich unzufrieden. Zwar sind diejenigen, die von Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche berichten, tendenziell weniger zufrieden mit ihrer Wohnsituation – was häuﬁg daran liegen dürfte, dass sie aus der Not heraus eine teurere Unterkunft oder eine in einer schlechteren Lage nehmen mussten. Aber auch in dieser Gruppe überwiegt mit 76 Prozent bei weitem der Anteil der Zufriedenen. Weit überdurchschnittlich zufrieden sind diejenigen Studierenden, die es leicht ﬁnden, in ihrer Stu- dienstadt eine bezahlbare Wohnung zu ﬁnden. Von ihnen ziehen 88 Prozent eine positive Bilanz ihrer Wohnsituation. Schaubild 8 Institut für Demoskopie Allensbach Seite 16

Die weit überwiegende Zufriedenheit der Studierenden mit ihrer Wohnsituation hängt auch damit zusammen, dass fast zwei Drittel von ihnen zu Protokoll geben, dass ihre Wohnung günstig oder sogar sehr günstig zur Hochschule liegt. Lediglich 34 Prozent empﬁnden die Lage ihrer Wohnung als ungünstig. Auch in dieser Frage überwiegen die positiven Aussagen in allen Studierendengruppen. Besonders positiv äußern sich jedoch erneut diejenigen, die es als eher leicht einstufen, bezahlbaren Wohnraum in ihrer Studienstadt zu ﬁnden. Von dieser Gruppe bezeichnen 77 Prozent die Lage ihrer Wohnung als günstig. Von Studierenden, die es als eher schwer einstufen, bezahlbaren Wohnraum zu ﬁnden, sind immerhin noch 61 Prozent zufrieden mit der Lage ihrer studentischen Unterkunft. Interessanterweise scheinen die Wohnungen von Studenten, die in kleineren Städten studie- ren, nicht unbedingt günstiger zu ihrer Hochschule zu liegen. Auch von diesen Studierenden bezeichnen nur 62 Prozent die Lage ihrer Wohnung als (sehr) günstig zu ihrer Universität oder Hochschule. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 17

Schaubild 9 Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen deutlich, dass es weniger die Lage der Wohnung ist, die den Studierenden zu schaffen macht, als vielmehr die Schwierigkeiten, die sich mit der Su- che nach einer geeigneten und vor allem bezahlbaren Wohnung verbinden. Da die Mehrheit der Studierenden eher über eingeschränkte ﬁnanzielle Mittel verfügt, werden viele von ihnen durch die Preissteigerungen auf dem Wohnungsmarkt besonders empﬁndlich getroffen. Eine Untersu- chung des Deutschen Studentenwerks bestätigt, dass die Ausgaben für Miete und Nebenkosten das Budget der Studenten am stärksten belasten.7 7 Vgl. Elke Middendorff, Beate Apolinarski, Jonas Poskowsky, Maren Kandulla, Nicolai Netz: Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2012. 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks, Berlin 2013. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 18

4. Herausforderung Studienﬁnanzierung Das durchschnittliche monatliche Budget, das den Studierenden in Deutschland zur Verfügung steht, beträgt rund 615 Euro.8 Infolge der großen ﬁnanziellen Belastung, die vielen Studierenden durch die Ausgaben für Miete und Nebenkosten entstehen, ist deren Spielraum für andere Aus- gaben damit vergleichsweise gering. Dem Großteil der Studenten stehen im Monat zwischen 400 und 800 Euro zur Verfügung. 60 Prozent der Studierenden sortieren sich innerhalb dieser Kategorien ein, lediglich 18 Prozent verfügen im Monat über mehr als 800 Euro. Schaubild 10 8 Tatsächlich dürfte das durchschnittliche monatliche Budget vieler Studierender höher ausfallen, da in dieser Studie auch Studierende in die Stichprobe einbezogen wurden, die noch zu Hause bei ihren Eltern wohnen und die somit zumeist mit einem kleineren Budget pro Monat auskommen. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 19

Die Unterschiede zwischen den meisten Studierendengruppen sind relativ gering. So steht Studierenden in Ost- und Westdeutschland im Durchschnitt ein nahezu gleich hohes Budget pro Monat zur Verfügung. Männliche Studenten verfügen über etwas mehr Geld im Monat als weibliche, ältere über etwas mehr als jüngere. Deutlich mehr Geld als dem Durchschnitt der Studenten steht Stipendiaten mit rund 733 Euro pro Monat sowie Studierenden, die ein duales Studium gewählt haben, mit monatlich rund 717 Euro zur Verfügung. Wichtigste Einnahmequellen der Studierenden sind – wie in den Jahren zuvor – ﬁnanzielle Zuwendungen der Eltern sowie ein Job neben dem Studium. 64 Prozent der Studierenden ﬁnanzieren ihr Studium (auch) durch ﬁnanzielle Unterstützung ihrer Eltern, 58 Prozent jobben nebenher und verdienen sich so Geld für ihr Studium. Jeder dritte Studierende erhält zudem BAföG, weitere 25 Prozent können auf Erspartes zurückgreifen und 4 Prozent der Studierenden erhalten Geld aus einem Stipendium. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 20

Schaubild 11 Mit zunehmendem Alter steigen einerseits die durchschnittlich zur Verfügung stehenden ﬁnan- ziellen Mittel pro Monat leicht an, zum anderen verschieben sich mit dem Alter jedoch vor allem die Einnahmequellen gravierend. Während 71 Prozent der Studierenden im Alter von 18 bis 21 Jahren und immerhin noch 66 Prozent der 22- bis 25-jährigen Studenten ﬁnanzielle Zuwen- dungen von den Eltern erhalten, sind dies bei den 26- bis 29-Jährigen nur noch 51 Prozent. Im Gegenzug wächst mit dem Alter der Anteil der Studierenden, die neben ihrem Studium noch ei- nen Job ausüben. Während von den jüngeren Studenten lediglich 46 Prozent nebenher arbeiten, sind dies bei den älteren Studierenden 67 Prozent. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 21

Schaubild 12 Bemerkenswert hoch ist mit 58 Prozent der Anteil der Stipendiaten, die zu Protokoll geben, ihren Lebensunterhalt zumindest teilweise auch durch Jobben zu verdienen; 52 Prozent von ih- nen erhalten zudem ﬁnanzielle Unterstützung von ihren Eltern.9 Ein Beleg dafür, dass die ﬁnan- ziellen Mittel aus einem Stipendium oft nicht ausreichen, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass Studentenjobs oft auch andere Funktionen haben, wie zum Beispiel das Sammeln von Berufserfahrungen oder das Sparen, um sich etwas Beson- deres leisten zu können. Die Stipendiaten selbst machen nur einen kleinen Anteil der Studierenden aus. Rund 4 Prozent der Studierenden zwischen 18 bis 29 Jahren beziehen aktuell ein Stipendium. Immerhin jeder fünfte Studierende hat sich bereits um ein Stipendium beworben. In Westdeutschland sind es 21 Prozent, in Ostdeutschland vergleichsweise geringe 16 Prozent. Damit hat sich der Kreis der 9 Vgl. Tabelle 11b im Tabellenband. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 22

Studierenden, die sich um ein Stipendium beworben haben, in den letzten Jahren kaum verän- dert. 2009 waren es 18 Prozent, vor drei Jahren mit 20 Prozent genauso viel wie heute. Schaubild 13 80 Prozent aller Studierenden in Deutschland haben sich bislang noch nie um ein Stipendium beworben. Dafür geben die Studierenden ganz unterschiedliche Gründe an. Meistgenannter Grund sind Zweifel, ob die Noten gut genug sind, um ein Stipendium zu bekommen – jeder zweite Studierende nennt dies als Begründung, sich bislang noch nicht für ein Stipendium beworben zu haben. 44 Prozent glauben zudem, dass ihr gesellschaftliches Engagement nicht ausreicht, um sich erfolgreich für ein Stipendium zu bewerben; 38 Prozent wissen laut eige- nen Angaben nicht, an wen sie sich für eine Stipendienvergabe wenden müssten. Knapp jeder dritte Studierende nennt als Grund, noch gar nicht auf die Idee gekommen zu sein, sich für ein Institut für Demoskopie Allensbach Seite 23

Stipendium zu bewerben; ebenso viele halten das Bewerbungsverfahren für aufwändig und kompliziert und schrecken daher vor einer Bewerbung zurück. Zudem ist nicht jeder Studieren- de auf die ﬁnanziellen Mittel aus einem Stipendium angewiesen: Immerhin jeder vierte Studie- rende kann das Studium nach eigener Aussage aus anderen Mitteln ﬁnanzieren und benötigt daher kein Stipendium. Schaubild 14 Der Trendvergleich mit der Erhebung von 2011 zeigt, dass sich die Gründe, warum Studierende sich nicht für ein Stipendium bewerben, zum Teil gravierend verändert haben. Zugenommen hat vor allem der Anteil der Studierenden, die befürchten, dass ihr gesellschaftliches Engagement nicht ausreichen könnte für ein Stipendium. Gaben 2011 noch 30 Prozent der Studierenden an, dass dies für sie ein Hinderungsgrund sei, sind es aktuell 44 Prozent. Dies zeigt, dass vielen Studierenden mittlerweile bewusst ist, dass die Vergabe von Stipendien nicht nur von den Institut für Demoskopie Allensbach Seite 24

erbrachten Studienleistungen abhängt, sondern eben auch von ihrem Engagement im auße- runiversitären Bereich. Deutlich zugenommen hat auch der Anteil der Studierenden, die ihre Studienleistungen für nicht ausreichend einstufen. 2011 vermuteten noch 39 Prozent, dass ihre Noten nicht gut genug sind für ein Stipendium, aktuell 50 Prozent. Ähnlich stark – von 20 auf 30 Prozent – ist der Anteil derjenigen angestiegen, die äußern, bislang noch gar nicht darüber nachgedacht zu haben, sich für ein Stipendium zu bewerben. Von 30 auf 38 Prozent stieg im gleichen Zeitraum zudem der Anteil der Studierenden, die nicht wissen, an welche Stelle sie sich für die Vergabe von Stipendien zu richten haben. Umgekehrt ist der Anteil der Studierenden, die aus ﬁnanziellen Gründen auf ein Stipendium ver- zichten können, von 32 auf 25 Prozent zurückgegangen. Auch in dieser Aussage wird deutlich, dass sich die ﬁnanzielle Situation vieler Studenten in den letzten zwei, drei Jahren eher ver- schlechtert hat. Rückläuﬁg ist auch der Anteil derjenigen, die außer der ﬁnanziellen Unterstüt- zung keine weiteren Vorteile beim Bezug eines Stipendiums erkennen können – wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau. Insgesamt scheinen die Studierenden heute besser als vor drei Jahren darüber informiert zu sein, welche Voraussetzungen für die Vergabe von Stipendien erwartet werden. Gleichzeitig scheint bei ihnen jedoch auch die Skepsis größer zu sein, ob sie diesen Anforderungen gerecht werden können. Dies gilt insbesondere, wenn es um die Studienleistungen oder auch um ihr gesellschaftliches Engagement geht. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 25

Schaubild 15 In Ostdeutschland sind viele der Hinderungsgründe stärker vorhanden als in Westdeutschland. Dies gilt auch für die Zweifel, ob die Studienleistungen oder auch das gesellschaftliche Engage- ment ausreichend für eine erfolgreiche Stipendienbewerbung sind. Dass der Anteil der Bewer- ber für Stipendien in Ostdeutschland geringer als im Westen des Landes ist, liegt jedoch vor allem daran, dass Studierende in den neuen Bundesländern schlechter über die Stipendienver- gabe informiert zu sein scheinen. So sagen 43 Prozent der ostdeutschen, aber nur 37 Prozent der westdeutschen Studenten, dass sie nicht wüssten, an welche Stelle sie sich für eine Sti- pendienbewerbung wenden müssten. Gleichzeitig bekunden 37 Prozent der ostdeutschen, aber nur 29 Prozent der westdeutschen Studierenden, dass sie noch gar nicht darüber nachgedacht haben, sich für ein Stipendium zu bewerben. Dass die bisher erzielten Noten nicht gut genug für eine erfolgreiche Bewerbung sein könnten, glauben 53 Prozent der ostdeutschen gegenüber 49 Prozent der westdeutschen Studierenden; Institut für Demoskopie Allensbach Seite 26

dass das gesellschaftliche Engagement nicht ausreicht, vermuten 46 Prozent der Studierenden aus den neuen Bundesländern und 43 Prozent aus den alten Bundesländern. Auf ein zu hohes Einkommen der Eltern kann die vergleichsweise geringere Bewerberquote für Stipendien in Ostdeutschland indes nicht zurückgeführt werden: Lediglich 17 Prozent der Studierenden in den neuen Bundesländern geben als Grund, sich bislang noch für kein Stipen- dium beworben zu haben, das hohe Einkommen ihrer Eltern an, in Westdeutschland hingegen 21 Prozent. Schaubild 16 Studierende in Ost- wie Westdeutschland bekunden gleichermaßen, über das Stipendienan- gebot in Deutschland nur unzureichend informiert zu sein. 80 Prozent der Studierenden in Deutschland insgesamt – 79 Prozent in den alten und 81 Prozent in den neuen Bundesländern – fühlen sich über das Angebot an Stipendien nicht gut informiert. Lediglich 18 Prozent aller Institut für Demoskopie Allensbach Seite 27

Studierenden fühlen sich subjektiv (sehr) gut darüber informiert. Der Trendvergleich belegt, dass sich Studierende in der Selbsteinschätzung heute schlechter informiert fühlen als noch vor vier Jahren. 2010 äußerte immerhin noch jeder vierte Studieren- de, dass er sich gut oder sogar sehr gut über das Stipendienangebot in Deutschland informiert fühle. Schaubild 17 Eine vergleichsweise höhere Bedeutung haben Stipendien für Studierende, die einen Teil ihres Studiums im Ausland verbringen. 25 Prozent der Studierenden, die einen Auslandsaufenthalt absolviert haben und 21 Prozent derjenigen, die einen Studienaufenthalt im Ausland planen, fühlen sich über das Stipendienangebot gut informiert. Die Ergebnisse belegen, dass Stipendien weit häuﬁger für einen Auslandsaufenthalt in Betracht gezogen und auch tatsächlich genutzt werden, als für das Studium im Inland. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 28

5. Mobile Studenten: Studieren im Ausland „Die Steigerung der Auslandsmobilität deutscher Studierender ist ein wichtiges Ziel der deut- schen Hochschulpolitik. Bund und Länder streben in ihrer Internationalisierungsstrategie für die Hochschulen gemeinsam mit dem DAAD an, dass jeder zweite deutsche Hochschulabsolvent im Laufe seines Studiums studienbezogene Auslandserfahrung sammelt.“ 10 Von dieser Forderung der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, ist man zurzeit noch recht weit entfernt. Aktuell haben 17 Prozent aller Studierenden zwischen 18 und 29 Jahren einen Teil ihres Studiums im Ausland absolviert, immerhin weitere 27 Prozent planen einen solchen Auslandsaufenthalt. Wie viele dieser Studierenden ihre Pläne aber tatsächlich in die Tat umset- zen, bleibt abzuwarten. Auch die Hochschulrektoren haben im Herbst vergangenen Jahres auf der Tagung der Hoch- schulrektorenkonferenz die fehlende Mobilität vieler Studierender bemängelt. Ein Fazit, das auch durch die Ergebnisse dieser Studie bestätigt wird. Denn obgleich der Anteil deutscher Studenten, die während ihres Studiums zumindest vorübergehend studienbezogen ins Ausland gehen, seit einigen Jahren stetig steigt, gibt mehr als jeder zweite Studierende (52 Prozent) zu Protokoll, dass er in keinem Fall vorhabe, während des Studiums ins Ausland zu gehen. 10 Bildungsministerin Johanna Wanka, zitiert nach: Pressemitteilung des DAAD vom 11. Juli 2013: Jeder dritte deutsche Hochschulabsolvent sammelt Auslandserfahrung im Studium. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 29

Schaubild 18 Das Auslandsstudium genießt bei allen Studierendengruppen eine ähnlich große Attraktivität – mit kleineren Unterschieden: Bei den Universitätsstudenten ist das Potential etwas größer als bei den Fachhochschulstudenten, und männliche Studierende gehen eher seltener ins Ausland als weibliche. So waren bereits 18 Prozent der Studentinnen, aber nur 15 Prozent der Studenten während ihres Studium längere Zeit im Ausland; 28 Prozent der weiblichen und 26 Prozent der männlichen Studierenden haben dies noch vor. Von den Studierenden an Universitäten planen 29 Prozent einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt, von den Studierenden an Fachhoch- schulen lediglich 22 Prozent. Weit überdurchschnittlich aktiv sind lediglich die Studierenden, die derzeit ein Stipendium beziehen. 42 Prozent der Stipendiaten waren bereits im Rahmen ihres Studiums im Ausland, weitere 22 Prozent haben dies fest vor. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 30

Schaubild 19 Dabei können Stipendiaten zur Finanzierung ihres Auslandsaufenthalts zumeist auf Mittel aus ihrem Stipendium zurückgreifen. Rund 80 Prozent der Stipendiaten, die während ihres Studi- ums im Ausland waren, haben so ihren Auslandsaufenthalt ﬁnanziert.11 Die anderen Studieren- den werden zur Finanzierung ihres Auslandsaufenthalts zumeist von ihren Eltern unterstützt. 62 Prozent aller Studierenden, die bereits im Ausland waren, konnten während ihrer Auslandsse- mester auf die ﬁnanzielle Hilfe ihrer Eltern bauen. 41 Prozent der Studierenden mit Auslandser- fahrung haben auf Erspartes zurückgegriffen, 30 Prozent haben während des Auslandsaufent- halts nebenher gearbeitet, um sich das benötigte Geld zu verdienen; jeder vierte Studierende hat während des Studiums in einem anderen Land Auslands-BAföG erhalten, 23 Prozent ein Stipendium. 11 Vgl. Tabelle 14b im Tabellenband. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 31

Schaubild 20 Weibliche Studierende gehen wie gezeigt während ihres Studiums nicht nur häuﬁger ins Aus- land als ihre männlichen Kommilitonen, sondern sie ﬁnanzieren ihre Auslandssemester zumin- dest teilweise auch anders. So sind zwar die Eltern für beide Gruppen wichtigste Finanzierungs- quelle, aber während 68 Prozent der Studentinnen zur Finanzierung ihres Auslandsaufenthalts auf die Eltern zurückgreifen können, kann dies bei den Studenten nur gut jeder Zweite (55 Prozent). Zudem ﬁnanzieren sich weibliche Studierende ihren Auslandsaufenthalt überdurch- schnittlich oft mithilfe von Auslands-BAföG. Umgekehrt dienen Stipendien mehr männlichen als weiblichen Studierenden als Finanzie- rungsquelle für den Auslandsaufenthalt. Zudem greifen männliche Studenten häuﬁger als ihre weiblichen Mitstudentinnen auf Erspartes zurück, um sich das Studium im Ausland leisten zu können. 44 Prozent der männlichen, aber nur 38 Prozent der weiblichen Studenten haben darü- ber hinaus ihr Auslandsstudium mithilfe von Erspartem ﬁnanziert. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 32

Schaubild 21 Vergleicht man die tatsächlichen Finanzierungsquellen der Studierenden, die bereits im Ausland waren, mit den Finanzierungsplänen jener Studierenden, die einen studienbezogenen Aus- landsaufenthalt planen, so entdeckt man zum Teil erhebliche Unterschiede. In den Planungen werden eigene Anstrengungen, neben dem Auslandsstudium zu jobben ebenso überschätzt wie der Bezug von Auslands-BAföG. Umgekehrt werden vor allem die Eltern als Finanzierungsquel- le stark, Stipendien und Geld aus Erspartem zumindest tendenziell unterschätzt. Während 53 Prozent der Studierenden, die einen Auslandsaufenthalt planen, nebenher arbeiten wollen, um ihr Studium im Ausland zu ﬁnanzieren, machen dies tatsächlich nur 30 Prozent der Studenten, die ins Ausland gehen. 34 Prozent der Studierenden, die ins Ausland gehen wollen, erwarten Auslands-BAföG zu erhalten, nur 25 Prozent erhalten tatsächlich diese staatliche Unterstüt- zungsleistung. Interessanterweise erwarten umgekehrt nur 47 Prozent der Studierenden mit Plänen, im Ausland zu studieren, ﬁnanzielle Unterstützung von ihren Eltern, während tatsächlich 62 Prozent von ihren Eltern für die Dauer ihres Auslandsstudiums ﬁnanziell unterstützt werden. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 33

Gänzlich unterschiedlich fallen auch die Finanzierungspläne jüngerer und älterer Studieren- der aus. Ältere Studierende planen weit überdurchschnittlich, ihren Auslandsaufenthalt durch Jobben neben dem Studium, durch Stipendien oder durch Darlehen bzw. Kredite zu ﬁnan- zieren. Jüngere Studierende hingegen setzen in ihren Planungen weit stärker auf die Eltern, auf Erspartes sowie auf Auslands-BAföG. Die Einschätzung älterer Studierender zwischen 26 und 29 Jahren, für ihre geplante Studienzeit im Ausland stärker auf Jobben und weniger auf die ﬁnanzielle Unterstützung ihrer Eltern zurückzugreifen, resultiert ganz sicher auch aus der Erfahrung heraus, dass die ﬁnanziellen Zuwendungen durch die Eltern im Laufe des Studiums zurückgehen. Dies belegen auch die Ergebnisse zur Frage, wie Studierende ganz generell ihr Studium ﬁnanzieren. Dass jedoch nur noch 23 Prozent der älteren Studenten für ihren geplan- ten Auslandsaufenthalt auf ﬁnanzielle Hilfe ihrer Eltern hoffen dürfen, scheint ein wenig zu pes- simistisch zu sein. Tatsächlich haben 53 Prozent der Studierenden dieser Altersgruppe während ihres Auslandsaufenthalts ﬁnanzielle Unterstützung durch ihre Eltern erfahren. Schaubild 23 Institut für Demoskopie Allensbach Seite 35

Gleichzeitig verdeutlichen die Ergebnisse, dass es nicht nur vom Studienverlauf her, sondern auch aus Gründen der ﬁnanziellen Planungssicherheit ratsamer erscheint, bereits in den ersten Studiensemestern ins Ausland zu gehen. Nähert sich das Studium bereits dem Ende, so sind die Finanzierungsquellen – vor allem für einen Auslandsaufenthalt – scheinbar weniger gesichert als in früheren Studienjahren. Allerdings verzichtet von den Studierenden, die keinen Auslandsaufenthalt planen, nur gut jeder Dritte aus ﬁnanziellen Gründen auf einen Studienaufenthalt im Ausland. Für 62 Prozent der Studierenden sind dafür andere Gründe ausschlaggebend. Schaubild 24 Die Hinderungsgründe selbst wurden in dieser Untersuchung nicht abgefragt. Ein wesentlicher Grund dürfte aber der Wunsch sein, das Studium möglichst schnell beenden zu wollen. Aus den Daten dieser Untersuchung wird zudem ersichtlich, dass als Hinderungsgrund kaum in Frage Institut für Demoskopie Allensbach Seite 36

kommt, dass die eigene Universität zu wenig Möglichkeiten anbietet, ins Ausland zu gehen. Zwar stufen Studierende, die nicht vorhaben ins Ausland zu gehen, die Unterstützungsmöglich- keiten der eigenen Hochschule etwas schlechter ein als Studierende, die bereits im Ausland waren oder dies vorhaben, aber dies ist eher darauf zurückzuführen, dass diese Studierenden sich weniger mit den Angeboten ihrer Hochschule auseinandergesetzt haben und dement- sprechend häuﬁger kein Urteil in dieser Frage abgeben. Denn selbst von denen, die keinen Auslandsaufenthalt planen, bewerten rund zwei Drittel (64 Prozent) die Möglichkeiten, über die eigene Hochschule ins Ausland zu gehen, als gut oder sogar sehr gut. Insgesamt sind die Studierenden sehr zufrieden mit den Angeboten und Möglichkeiten, die ihnen ihre Hochschule bietet, wenn es darum geht, zum Studieren eine Zeitlang ins Ausland zu gehen. 69 Prozent aller Studierenden bewerten die Unterstützungsleistungen der eigenen Universität in diesem Bereich als (sehr) gut, jeder Fünfte als außerordentlich gut. Lediglich 22 Prozent kritisieren, dass ihre eigene Hochschule zu wenig Möglichkeiten anbietet, wenn man über sie ins Ausland gehen möchte. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 37

Schaubild 25 Während diese Frage von Studierenden in den alten und neuen Bundesländern kaum unter- schiedlich bewertet wird, fallen die Urteile in den verschiedenen Bundesländern und Regionen zum Teil recht unterschiedlich aus. Insbesondere Studierende aus Baden-Württemberg, aber auch Studierende aus Bayern und den nördlichen Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen bewerten die Unterstützungsleistungen ihrer Hochschule besonders positiv: Jeweils mehr als 70 Prozent der Studierenden aus diesen Ländern ﬁnden, dass ihre eigene Hochschule gute bis sehr gute Möglichkeiten bietet, über sie ins Ausland zu gehen. Am unteren Ende der Skala ﬁnden sich die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Hessen wieder. Hier sind es vergleichsweise geringe 63 bzw. 64 Prozent der Studierenden, die ihren Hochschu- len in diesem Bereich ein gutes Zeugnis ausstellen. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 38

Schaubild 26 Die Vorteile, die ein längerer Auslandsaufenthalt mit sich bringt, liegen für die große Mehrheit der Studierenden auf der Hand: 83 Prozent bewerten die Verbesserung der Sprachkenntnisse als großen Vorteil eines Studienaufenthalts im Ausland. 76 Prozent empﬁnden es als Bereiche- rung, ein neues Land, eine neue Kultur kennenzulernen; weitere 63 Prozent sind der Auffas- sung, dass ein Auslandsaufenthalt hilft, selbständiger zu werden. Für jeden Zweiten ergeben sich aus einem Auslandsaufenthalt zudem bessere Berufschancen für die Zukunft; 52 Prozent empﬁnden einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt auch als große Chance, die man später so leicht nicht mehr bekommt. Nur eine Minderheit der Studierenden glaubt hingegen, dass ein Auslandsaufenthalt einen auch fachlich weiterbringt, weil es an ausländischen Universitäten oft andere Schwerpunkte gibt als an der eigenen Hochschule. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 39

Schaubild 27 Interessanterweise stufen auch Studierende, die bereits einen Auslandsaufenthalt absolviert haben, die fachlichen Vorteile eines Auslandsstudiums als eher gering ein. Als besonders gro- ßen Vorteil eines Auslandsaufenthalts sehen Studierende mit Auslandserfahrung hingegen die Stärkung der Persönlichkeit an. 73 Prozent aus dieser Gruppe sind überzeugt, dass man durch einen Auslandsaufenthalt selbständiger wird. Von Studierenden, die einen Auslandsaufenthalt planen, vermuten dies nur 64 Prozent; von Studierenden, die während ihres Studiums keinen längeren Auslandsaufenthalt geplant haben, sogar nur 59 Prozent. Die Einschätzung der Studie- renden mit Auslandserfahrung wird durch eine Studie zweier Psychologen der Friedrich-Schil- ler-Universität Jena gestützt: Demnach sind Studenten, die einen Teil ihres Studiums im Ausland verbracht haben, offener für Erfahrungen, sozial verträglicher und emotional stabiler.12 12 Vgl. Julia Zimmermann, Franz J. Neyer: Do We Become a Different Person When Hitting the Road? Personality Development of Sojourners [Abstract]. Journal of Personality and Social Psychology 2013, 105 (3), 515–530, zitiert nach: WirtschaftsWoche (Online-Ausgabe) vom 30.09.2013: Auslandsaufenthalte machen verträglicher und ausgeglichener. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 40

Zudem betonen Studierende, die einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt absolviert ha- ben, überdurchschnittlich oft (62 Prozent), dass man später nicht mehr so leicht die Möglich- keit erhält, für längere Zeit im Ausland zu leben. Dieser Aussage stimmen nur 47 Prozent der Studierenden zu, die keine Absichten verfolgen, während ihres Studiums ins Ausland zu gehen. Diese Gruppe sieht den größten Vorteil eines Auslandsstudiums in der Verbesserung der Fremd- sprachenkenntnisse. Schaubild 28 Für viele Studierende ist es jedoch nicht nur eine Option, während des Studiums für eine Weile ins Ausland zu gehen, sondern auch nach Beendigung des Studiums. Immerhin gut jeder Vierte plant, nach dem Studium den Lebensmittelpunkt für eine längere Zeit oder sogar dauerhaft ins Ausland zu verlegen. Nur 43 Prozent der Studierenden schließen das für sich aus, knapp jeder Dritte hat sich noch nicht entschieden. Studenten, die an einer Universität eingeschrieben sind, äußern leicht überdurchschnittlich Interesse daran, nach dem Studium ins Ausland zu gehen, um dort zu leben und zu arbeiten, Studierende an Fachhochschulen leicht unterdurchschnittlich. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 41

Weit überdurchschnittlich zieht es hingegen Studierende, die ein Stipendium beziehen, nach Beendigung des Studiums ins Ausland: 43 Prozent der Stipendiaten möchten vorübergehend oder dauerhaft ins Ausland gehen, sobald sie ihr Studium beendet haben. Darüber hinaus zeigt sich ein enger Zusammenhang zwischen der Auslandserfahrung, die Studierende während des Studiums gesammelt haben und dem Wunsch, auch nach dem Studium erneut ins Ausland zu gehen. So möchten 44 Prozent der Studierenden, die einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt absolviert haben, auch nach Beendigung ihres Studiums für eine längere Zeit oder dauerhaft ins Ausland wechseln. Von Studierenden, die im Laufe ihre Studiums keinen Auslandsaufenthalt eingeplant haben, möchten hingegen nur 14 Prozent nach ihrem Studium ins Ausland, um dort zumindest vorübergehend zu leben und zu arbeiten. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 42

Schaubild 30 Interessanterweise fallen die Ziele von männlichen und weiblichen Studierenden zum Teil weit auseinander. So sind bei den Studentinnen das nicht-deutschsprachige EU-Ausland, wie auch Australien und Afrika deutlich beliebter als bei ihren männlichen Kommilitonen. Umgekehrt zieht es Männer im Anschluss an ihr Studium deutlich häuﬁger nach Nordamerika, Asien und ins deutschsprachige Ausland. So ist Nordamerika für 52 Prozent der männlichen Studenten belieb- teste Zielregion als vorübergehender oder dauerhafter Lebensmittelpunkt nach Beendigung des Studiums, aber nur für 37 Prozent der weiblichen Studierenden. Asien gilt für 30 Prozent der Studenten und nur für 21 Prozent der Studentinnen als besonders reizvoll. Umgekehrt zieht es 66 Prozent der Frauen ins nicht-deutschsprachige EU-Ausland, aber nur 59 Prozent der Män- ner. Nach Australien planen 36 Prozent der Frauen – gegenüber 26 Prozent der Männer – im Anschluss an ihr Studium zu gehen. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 44

Schaubild 31 Die große Attraktivität, die das EU-Ausland für alle Studierendengruppen ausübt, ist ein deutli- cher Beleg dafür, dass Europa in den Köpfen der Studierenden immer weiter zusammenwächst. Auch wenn der Anteil der Studierenden, die während ihres Studiums ins Ausland gehen, noch hinter den Erwartungen der Politik zurückgeblieben ist, so hat der Bologna-Prozess die Struk- turen in weiten Teilen doch so verändern können, dass es für viele Studierende einfacher und damit auch attraktiver geworden ist, zum Studieren und Arbeiten ins europäische Ausland zu wechseln. Dazu hat zum Teil auch die europaweite Vereinheitlichung von Studiengängen und Studienabschlüssen beigetragen, also unter anderem die ﬂächendeckende Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen in ganz Europa. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 45

6. Der Bachelor: Abschluss ohne Wert? Mit der Einführung des Bachelor-Abschlusses in Deutschland im Zuge des Bologna-Prozesses waren mehrere hochschulpolitische Ziele verknüpft: Zum einen wollte man die Studienab- schlüsse in Europa vereinheitlichen, zum Zweiten die Studiendauer verkürzen, und zum Dritten sollte das Studium einen stärkeren Praxisbezug erhalten. Ein Bachelor-Studium sollte zudem die nötige Qualiﬁkation für ein anschließendes Masterstudium bieten, gleichzeitig aber auch schon für sich allein ein vollwertiger Hochschulabschluss sein, der die Studierenden für den Einstieg in das Berufsleben ausreichend qualiﬁziert. Doch gerade letzteres wird scheinbar von der großen Mehrheit der Studierenden erheblich bezweifelt. Denn 61 Prozent der heutigen Bachelor-Studenten planen, im Anschluss an den Bachelor noch einen Master-Abschluss zu machen. Lediglich 19 Prozent haben dies nicht vor, 20 Prozent sind noch unsicher. Mit 63 Prozent sind es etwas mehr Frauen als Männer, die auch noch einen Master-Abschluss machen wollen; in den alten Bundesländern ist der Anteil der Bachelor-Studenten, die dies vorhaben, etwas größer als in den neuen Bundesländern. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 46

Schaubild 32 Auch wenn mittlerweile viele Studierende während des Studiums ins Ausland gehen, erscheint es nur wenigen von ihnen attraktiv, den Master-Abschluss im Ausland zu absolvieren. Lediglich 17 Prozent der jetzigen Bachelor-Studenten, die im Anschluss einen Master-Abschluss machen wollen, planen dies im Ausland; 67 Prozent von ihnen möchten den Master-Abschluss lieber an einer deutschen Hochschule erwerben. Auch hier zeigen sich Studierende, die bereits eine Zeitlang im Ausland studiert haben, deutlich offener dafür, für den Master-Abschluss erneut ins Ausland zu gehen, als Studierende, die bislang keinen Auslandsaufenthalt absolviert haben. 42 Prozent der Bachelor-Studenten mit Auslandserfahrung, aber nur 5 Prozent ohne Auslandser- fahrung würden ihren Master-Abschluss lieber im Ausland machen. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 47

Schaubild 33 Dass ein Bachelor-Abschluss aus Sicht vieler Studierender für den Arbeitsmarkt nicht qualiﬁzie- rend genug ist, zeigt sich besonders deutlich in den Begründungen der Studierenden, warum sie einen Master-Abschluss machen (wollen): 73 Prozent von ihnen geben zu Protokoll, dass sie sich mit einem Master bessere Karriere- und Verdienstmöglichkeiten erhoffen; ebenso viele erwarten, dadurch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Immerhin zwei Drittel der Studenten möchten mit einem Master-Abschluss auch Wissen vertiefen oder sich innerhalb ihres Studienfachs spezialisieren. Ein deutlich geringerer Anteil der Studierenden hat vor, an der Universität zu bleiben (19 Prozent) oder später noch zu promovieren (21 Prozent). Gut jeder Fünfte wiederum weiß noch gar nicht, was er später beruﬂich machen will und nutzt daher den Masterstudiengang, um sich selbst zu ﬁnden. Dass ein Bachelor-Abschluss aus Sicht vieler Studierender für den Arbeitsmarkt nicht qualiﬁzie- rend genug ist, zeigt sich besonders deutlich in den Begründungen der Studierenden, warum sie einen Master-Abschluss machen (wollen): 73 Prozent von ihnen geben zu Protokoll, dass sie sich mit einem Master bessere Karriere- und Verdienstmöglichkeiten erhoffen; ebenso viele erwarten, dadurch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Immerhin zwei Drittel der Studenten möchten mit einem Master-Abschluss auch Wissen vertiefen oder sich innerhalb ihres Studienfachs spezialisieren. Ein deutlich geringerer Anteil der Studierenden hat vor, an der Universität zu bleiben (19 Prozent) oder später noch zu promovieren (21 Prozent). Gut jeder Fünfte wiederum weiß noch gar nicht, was er später beruﬂich machen will und nutzt daher den Masterstudiengang, um sich selbst zu ﬁnden. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 48

Schaubild 34 Die weit verbreitete Skepsis gegenüber dem Wert des Bachelor-Abschlusses zeigt sich auch in den Antworten der Studierenden auf die Frage, ob ein Bachelor-Abschluss in der Regel ausrei- chend auf das Berufsleben vorbereitet oder nicht. Lediglich 23 Prozent der Studierenden halten einen Bachelor-Abschluss für ausreichend berufsqualiﬁzierend, 54 Prozent sind vom Gegenteil überzeugt. Interessanterweise sehen Bachelor-Studenten, die im Anschluss an ihren Bachelor keinen Master-Abschluss planen, dies kaum positiver. Auch von ihnen meint lediglich jeder Dritte, dass ein Bachelor-Abschluss ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet, nahezu jeder Zweite (49 Prozent) hat daran erhebliche Zweifel. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 49

7. Die Zeit nach dem Studium: Erwartungen an die beruﬂiche Tätigkeit Mit dem Übergang vom Studium ins Berufsleben sind viele Erwartungen und auch viele Hoff- nungen verbunden. Dies zeigen auch die Vorstellungen der Studierenden darüber, was ihnen an einer Arbeit bzw. einem Beruf besonders wichtig ist. Dieses Anforderungsproﬁl ist außeror- dentlich facettenreich und keineswegs – wie vielfach unterstellt wird – primär an materiellen Gratiﬁkationen ausgerichtet. Vielmehr stehen an der Spitze weiche Faktoren, die das Arbeits- klima, die Übereinstimmung des Berufs mit den eigenen Fähigkeiten und Bedürfnissen sowie die Sicherheit des Arbeitsplatzes betreffen. 73 Prozent der Studierenden wünschen sich vor allem ein gutes Betriebsklima, 67 Prozent einen sicheren Arbeitsplatz und 66 Prozent, dass die Tätigkeit kongruent ist mit den eigenen Fähigkeiten und Neigungen. Daneben spielen vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie gute Erfolgs- und Zukunftschancen eine Rolle. 65 Prozent der Studierenden legen ganz besonderen Wert darauf, dass sich die Arbeit gut mit Privatleben und Beruf vereinbaren lässt, 51 Prozent auf einen Beruf, der Zukunft hat. 47 Prozent möchten gerne möglichst selbständig arbeiten. Finanzielle und erfolgsorientierte Aspekte wie hohes Einkommen und gute Aufstiegsmöglichkei- ten spielen zwar auch eine Rolle, aber keine besonders herausragende: 46 Prozent wünschen sich unbedingt einen Beruf, der ein hohes Einkommen verspricht, 44 Prozent einen Beruf mit guten Aufstiegsmöglichkeiten, weitere 41 Prozent eine leistungsorientierte Bezahlung. Bemerkenswert gering ist der Wunsch, viele Dienstreisen unternehmen zu können. Lediglich rund jeder zehnte Studierende hält das für besonders wichtig. Auch die Möglichkeit, im Ausland zu arbeiten sowie das soziale Engagement des Arbeitgebers sind für die meisten Studierenden von eher nachrangiger Bedeutung. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 52

So sehr sich Frauen und Männer in ihrer Berufsorientierung in den letzten Jahren angenähert haben, so wenig lässt sich eine Annäherung in den Berufsentscheidungen und teilweise auch in ihren Erwartungen an eine beruﬂiche Tätigkeit beobachten. So unterscheiden sich die beruﬂi- chen Prioritäten von Studentinnen und Studenten trotz vieler Übereinstimmungen in der Hier- archie zum Teil deutlich in ihrer Wertigkeit. Studentinnen sind an einem Beruf vor allem soziale und zwischenmenschliche Aspekte wichtiger, Männern hingegen materielle Gratiﬁkationen und gute Entwicklungsmöglichkeiten. Studentinnen legen überdurchschnittlich Wert auf einen Beruf, der sich gut mit Familie und Privatleben vereinbaren lässt, bei dem sie anderen Menschen helfen können und der ihnen ein gutes Betriebsklima verspricht. Zudem ist ihnen überdurchschnittlich wichtig, einen Beruf auszuüben, der ihren eigenen Fähigkeiten und Neigungen entspricht und der selbständiges Arbeiten verlangt. Auch das soziale Engagement des Arbeitgebers ist weiblichen Studierenden wichtiger als ihren männlichen Kommilitonen. Umgekehrt ist Männern an einer beruﬂichen Tätigkeit besonders wichtig, dass sie ein hohes Einkommen garantiert und gute Zukunfts- und Aufstiegschancen bietet. Zudem legen Männer überdurchschnittlich Wert darauf, dass sie durch ihre Vorgesetzten gefördert werden und dass der Beruf nicht allzu viel Stress mit sich bringt. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 54

Deutlich vom Gros der Studierenden unterscheiden sich die beruﬂichen Prioritäten der Sti- pendiaten. Studierende, die derzeit ein Stipendium erhalten, erscheinen leistungsbereiter, aufstiegsorientierter und zielorientierter. So legen Stipendiaten bei einem Beruf weit überdurch- schnittlich Wert auf die Förderung durch ihre Vorgesetzten, auf gute Aufstiegsmöglichkeiten, auf selbständiges Arbeiten und auf die Möglichkeit, beruﬂich im Ausland tätig zu sein. Zudem wünschen sich Stipendiaten vergleichsweise stärker einen herausfordernden Beruf, bei dem sie ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen können. Auch sind ihnen Dienstreisen sowie beruﬂiches Prestige und Ansehen überdurchschnittlich wichtig. Deutlich weniger als die Gesamtheit der Studierenden legen Stipendiaten Wert auf die Sicherheit des Arbeitsplatzes und auf einen Beruf, der mit möglichst wenig Stress verbunden ist. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht für sie weniger im Zentrum ihrer beruﬂichen Prioritäten. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 56

Völlig übereinstimmend mit der Gesamtheit der Studierenden spielt für Stipendiaten das soziale Engagement des Arbeitgebers – im Vergleich mit anderen zur Auswahl gestellten Anforderun- gen an einen Beruf – eine eher untergeordnete Rolle. Verzichtet man jedoch darauf, dieses Ziel in Konkurrenz zu anderen Zielen zu stellen und fragt Studierende konkret danach, wie wichtig es ihnen ist, dass sich ihr zukünftiger Arbeitgeber sozial bzw. gesellschaftlich engagiert, ändert sich das Stimmungsbild schlagartig. Fast zwei Drittel der Studierenden (65 Prozent) halten es in diesem Fall für wichtig oder sogar sehr wichtig, dass sich ihr zukünftiger Arbeitgeber sozial engagiert. Lediglich 31 Prozent halten dies für unwichtig. Schaubild 40 Institut für Demoskopie Allensbach Seite 58

Die Ergebnisse auf diese Frage machen deutlich, dass das gesellschaftliche und soziale En- gagement von Unternehmen für das Urteil der Studierenden durchaus Relevanz besitzt. Aller- dings zeigen die Untersuchungsergebnisse auch, dass dies nur für die Wenigsten ausschlag- gebend sein dürfte, wenn es um die konkrete Entscheidung für einen bestimmten Arbeitgeber geht. Das hat auch damit zu tun, dass die Mehrheit der Studierenden ihre Berufschancen zwar als durchaus gut einschätzt, dass viele von ihnen aber unsicher sind, wie sich ihre Beschäfti- gungschancen zukünftig entwickeln werden.13 Dementsprechend haben andere Faktoren, wie zum Beispiel die Sicherheit des Arbeitsplatzes, eine höhere Bedeutung bei der Berufswahl. Gleichzeitig ist sich die Mehrheit der Studierenden bewusst, dass sie bereit sein muss, für einen Arbeitsplatz gegebenenfalls auch Einschränkungen hinzunehmen. Dies zeigt sich beson- ders eindrucksvoll in der hohen Mobilitätsbereitschaft der Studierenden. Insgesamt wären 80 Prozent der Studenten bereit, nach dem Studium für eine Stelle in eine andere Region Deutsch- lands oder ins Ausland zu ziehen. Jeder dritte Studierende wäre dafür zu einem Umzug inner- halb Deutschlands bereit, 12 Prozent zu einem Umzug ins Ausland und 35 Prozent zu beidem. Nur eine Minderheit von 12 Prozent ist dazu dezidiert nicht bereit. Diese grundsätzliche Mobilitätsbereitschaft zeigt sich fast identisch bei allen Studierenden- gruppen. Die Abweichungen zwischen Universitäts- und Fachhochschulstudenten, zwischen männlichen und weiblichen Studierenden sowie zwischen Studierenden in den alten und neuen Bundesländern sind eher marginal. Gemeinsam ist der weit überwiegenden Mehrheit der Stu- dierenden der große Wille, für die eigene beruﬂiche Zukunft auch Opfer zu bringen. 13 Vgl. Reemtsma Begabtenförderungswerk/Institut für Demoskopie Allensbach: Studienbedingungen und Jobchancen nach dem Studium (2012), S. 19 – 23. Institut für Demoskopie Allensbach Seite 59

Untersuchungsdaten Methodische Gesamtverantwortung: Institut für Demoskopie Allensbach Befragter Personenkreis (Grundgesamtheit): Studenten an Hoch- und Fachhochschulen im Alter von 18 bis 29 Jahren in Deutschland (ca. 1,8 Millionen Personen) Auswahlmethode: Direkte Auswahl von Mitgliedern eines Online- Panels Die im Online-Marktforschungspanel registrierten Studenten im Alter von 18 bis 29 Jahren wurden aufgefordert, an der Befragung teilzunehmen. WICHTIG: Durch Screeningfragen zu Beginn jedes Interviews wurde noch einmal sichergestellt, dass nur Studenten befragt wurden, die zur oben beschriebenen Grundgesamtheit zählten. Anzahl der Befragten: 2.019 Studenten Gewichtung: Art der Interviews: Zur Angleichung an Strukturdaten aus der Studierendenstatistik 2012/13 erfolgte eine faktorielle Gewichtung der Ergebnisse. Wie die nachfolgenden Gegenüberstellungen zeigen, entspricht die gewichtete Stichprobe in ihrer Zusammensetzung der oben beschriebenen Studierenden-Gesamtheit. Online-Befragung Den für die Befragung ausgewählten Personen wurde per Email ein persönlicher Link zugesandt, über den sie zum Onlineformular des Fragebogens gelangen konnten. Termin der Befragung: 27. März bis 7. April 2014 IfD-Archiv-Nr. der Umfrage: 6285 Institut für Demoskopie Allensbach Seite 62

Statistik der in der Umfrage 6285 befragten Studenten im Vergleich zu den amtlichen Zahlen. Studenten Umfrage 6285 März/April 2014 % Amtliche Statistik (*) % REGIONALE VERTEILUNG Norddeutschland (Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen) Nordrhein-Westfalen Südwestdeutschland (Hessen, Rheinland- Pfalz, Saarland) Baden-Württemberg Bayern Nordostdeutschland (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt) Mitteldeutschland (Sachsen und Thüringen) GESCHLECHT Männer Frauen ALTER 18 - 21 Jahre 22 - 24 Jahre 25 - 29 Jahre HOCHSCHULTYP Universität Fachhochschule 14 26 15 13 13 12 7 100 52 48 100 28 37 35 100 65 35 100 14 26 15 13 13 12 7 100 52 48 100 28 37 35 100 65 35 100 (*) Eigene Berechnung/Schätzung auf Basis der Daten des Statistischen Bundesamtes Quelle: Fachserie 11 (Bildung und Kultur), Reihe 4.1 (Studierende an Hochschulen), Wintersemester 2012/13 Institut für Demoskopie Allensbach Seite 63

I N S T I T U T F Ü R D E M O S K O P I E A L L E N S B A C H Für Formulierung und Anordnung alle Rechte beim IfD ! Studierendenbefragung 2014 IfD-Umfrage 6285 März 2014 1. Es ist ja ganz unterschiedlich, was alles eine Rolle spielt, wenn man sich für einen bestimmten Studienort entscheidet. Was hat bei Ihnen bei der Wahl Ihres jetzigen Studienorts eine Rolle gespielt? (Mehreres kann angegeben werden!) 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) 11) 12) 13) Dass dort gute Studienbedingungen geboten werden, dass z.B. die Hörsäle groß genug oder die Bibliotheken lange geöffnet sind ............................................................... ! 1 Dass es ein ausreichendes Angebot an bezahlbaren Wohnungen bzw. Zimmern gibt............. ! 2 Dass es ein gutes Betreuungsverhältnis gibt, dass nicht zu viele Studierende von einem Professor betreut werden ...................................................................... ! 3 Dass die Hochschule modern ausgestattet ist .............................................................................. ! 4 Dass in meinem Fach interessante Veranstaltungen angeboten werden................................... ! 5 Dass es am Studienort ein breites kulturelles Angebot gibt ....................................................... ! 6 Dass es am Studienort bzw. in der Umgebung gute Freizeitmöglichkeiten gibt....................... ! 7 Dass die Hochschule nicht weit entfernt ist vom Wohnort der Eltern ......................................... ! 8 Dass auch Freunde oder Bekannte von mir dort studieren ......................................................... ! 9 Dass die Hochschule einen guten Ruf hat..................................................................................... ! 1 Dass es eine tolle Stadt ist, mir die Stadt gut gefällt ................................................................... ! 2 Dass sich die Hochschule im Internet oder in Informationsmaterialien ansprechend präsentiert................................................................................................................. ! 3 Dass in der Stadt viel los ist, es z.B. viele Kneipen, Cafés, Bars usw. gibt................................. ! 4 2. Wie schätzen Sie das generell ein: Wie leicht oder schwer ist es derzeit, in Ihrer Studienstadt eine bezahlbare Wohnung oder ein bezahlbares Zimmer zu finden? Würden Sie sagen... 3. Wie zufrieden sind Sie alles in allem mit Ihrer jetzigen Wohnsituation? Sind Sie damit ... 4. Was würden Sie sagen: Wie günstig liegt Ihre Wohnung zur Universität bzw. Hochschule? 5. 6. Reicht das Angebot an Studentenwohnheimplätzen Ihrer Meinung nach in Ihrer Studienstadt aus, oder gibt es zu wenige Plätze im Wohnheim? Einmal unabhängig davon, ob Ihr Studienfach dort ange- boten wird oder nicht: Wäre es für Sie grundsätzlich in Frage gekommen, in einer kleineren Stadt, in einer ländli- chen Region zu studieren, oder wäre das für Sie nicht in Frage gekommen? sehr leicht......................................... ! 1 eher leicht......................................... ! 2 eher schwer...................................... ! 3 sehr schwer...................................... ! 4 KEINE ANGABE ............................... ! 5 sehr zufrieden .................................. ! 1 eher zufrieden.................................. ! 2 eher unzufrieden ............................. ! 3 sehr unzufrieden.............................. ! 4 UNMÖGLICH ZU SAGEN ................ ! 5 Sehr günstig..................................... ! 1 Eher günstig..................................... ! 2 Eher ungünstig ................................ ! 3 Sehr ungünstig ................................ ! 4 UNMÖGLICH ZU SAGEN ................ ! 5 Angebot reicht aus .......................... ! 1 Es gibt zu wenige Plätze.................. ! 2 GIBT KEINE STUDENTEN- WOHNHEIME ........................... ! 3 UNENTSCHIEDEN/ KEINE ANGABE ! 4 Wäre in Frage gekommen............... ! 1 Wäre nicht in Frage gekommen ..... ! 2 Studiere in einer solchen Stadt ...... ! 3 KEINE ANGABE ............................... ! 4 Institut für Demoskopie Allensbach Seite 65

6285/2 7. Was sind aus Ihrer Sicht die größten Vorteile, wenn man zum Studium in eine kleinere Stadt bzw. ländliche Region geht? (Mehreres kann angegeben werden!) Es gibt meist ein größeres Angebot an bezahlbaren Wohnungen bzw. Zimmern .................... ! 1 1) Das Betreuungsverhältnis zwischen Professoren und Studierenden ist in der Regel besser .. ! 2 2) Die Hochschulen sind übersichtlicher, man findet sich schneller zurecht .................................. ! 3 3) Die Atmosphäre ist nicht so anonym, die Studierenden kennen sich untereinander besser ... ! 4 4) Die Veranstaltungen sind weniger überfüllt, die Kurse sind kleiner ........................................... ! 5 5) Kleinere Hochschulen sind oft moderner bzw. besser ausgestattet ........................................... ! 6 6) 7) Man kann sich besser auf das Studium konzentrieren, es gibt weniger Ablenkung................. ! 7 8) Die Wege sind kürzer....................................................................................................................... ! 8 8. 9. Nun einige Fragen zu Stipendien und zur Studienfinanzierung: Einmal ganz allgemein gefragt: Wie gut fühlen Sie sich über das Stipendienangebot in Deutschland informiert? Sehr gut............................................ ! 1 Gut .................................................. ! 2 Nicht so gut...................................... ! 3 Gar nicht gut .................................... ! 4 KEINE ANGABE ............................... ! 5 Es gibt verschiedene Einrichtungen, die Stipendien vergeben, um Studenten finanziell zu unterstützen, z.B. Stiftungen, Unternehmen, Kirchen, Parteien usw. Haben Sie sich schon mal um ein Stipendium beworben, oder ist das nicht der Fall? Ja, habe mich beworben..............................................................! 1 Nein, nicht der Fall .......................................................................! 2 Weiter mit Frage 11! Weiter mit Frage 10! 10. Warum haben Sie sich nicht für ein Stipendium beworben? Was sind dafür die Gründe? (Mehreres kann angegeben werden!) Ich weiß nicht, an welche Stelle ich mich da wenden müsste..................................................... ! 1 1) Das Bewerbungsverfahren ist mir zu aufwändig und zu kompliziert ......................................... ! 2 2) Ich brauche kein Stipendium, kann das Studium aus anderen Mitteln finanzieren .................. ! 3 3) 4) Außer der finanziellen Unterstützung bietet ein Stipendium keine Vorteile .............................. ! 4 5) Meine Noten sind nicht gut genug, um ein Stipendium zu bekommen..................................... ! 5 Ich glaube, dass mein gesellschaftliches Engagement nicht ausreicht, um ein Stipendium 6) zu bekommen .................................................................................................................................. ! 6 7) Das Einkommen meiner Eltern ist zu hoch für ein Stipendium .................................................. ! 7 8) Wegen meiner Herkunft rechne ich mir keine Chancen aus, ein Stipendium zu erhalten ........ ! 8 Als Stipendiat geht man zu viele Verpflichtungen ein, z.B. Teilnahme an Seminaren ............... ! 9 9) 10) Ich finde niemanden, der mir ein Empfehlungsschreiben schreibt ............................................ ! 1 Ich habe bisher noch gar nicht daran gedacht, mich für ein Stipendium zu bewerben ............ ! 2 11) Ich studiere erst seit kurzem........................................................................................................... ! 3 12) ANDERES, und zwar: ...................................................................................................................... 13) .......................................................................................................................................................... .......................................................................................................................................................... 14) KEINE ANGABE ............................................................................................................................... ! 9 Institut für Demoskopie Allensbach Seite 66

6285/3 11. Wie finanzieren Sie Ihr Studium, woher kommen die finanziellen Mittel? (Mehreres kann angegeben werden!) 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) 11) Eltern ................................................................................................................................................ ! 1 Andere Familienangehörige........................................................................................................... ! 2 Bafög ................................................................................................................................................ ! 3 Andere Darlehen, Kredite ............................................................................................................... ! 4 Stipendium ...................................................................................................................................... ! 5 Jobben, nebenher arbeiten ............................................................................................................ ! 6 Staatliche Zuwendungen, z.B. Waisenrente, Wohngeld usw. ...................................................... ! 7 Eigenes Vermögen, Erspartes ........................................................................................................ ! 8 Duales Studium (Studium kombiniert mit betrieblicher Ausbildung) ....................................... ! 9 Bundeswehr (Studium an einer Bundeswehrhochschule) .......................................................... ! 1 Anderes............................................................................................................................................ ! 2 12. Wie viel Geld haben Sie monatlich insgesamt zur Verfügung, also für Miete, Lebenshaltungskosten, Studienmaterial usw.? Weniger als 400 €............................ ! 1 401 € bis 500 €................................. ! 2 501 € bis 600 €................................. ! 3 601 € bis 700 €................................. ! 4 701 € bis 800 €................................. ! 5 801 € bis 900 €................................. ! 6 901 € bis 1000 €............................... ! 7 Mehr als 1000 € ............................... ! 8 KEINE ANGABE ............................... ! 9 13. Waren Sie während Ihres Studiums längere Zeit im Ausland, z.B. für ein Auslandssemester oder ein Praktikum, oder planen Sie einen solchen Auslandsaufenthalt für den weiteren Verlauf Ihres Studiums, oder haben Sie das nicht vor? War längere Zeit im Ausland ...............................................................! 1 Plane Auslandsaufenthalt ....................................................................! 2 Beides, war schon im Ausland und plane weiteren Aufenthalt .......! 3 Habe keinen Auslandsaufenthalt vor .................................................! 4 KEINE ANGABE ....................................................................................! 5 Weiter mit Frage 14 ! Weiter mit Frage 15 ! Weiter mit Frage 14 ! Weiter mit Frage 16 ! Weiter mit Frage 17 ! 14. Und wie haben Sie Ihren Auslandsaufenthalt finanziert, woher kamen die finanziellen Mittel? (Mehreres kann angegeben werden!) 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) Eltern .................................................................................! 1 Andere Familienangehörige ............................................! 2 Auslands-BAföG ...............................................................! 3 Andere Darlehen, Kredite ................................................! 4 Stipendium .......................................................................! 5 Jobben, nebenher arbeiten .............................................! 6 Staatliche Zuwendungen, z.B. Waisenrente ...................! 7 Eigenes Vermögen, Erspartes .........................................! 8 Gehalt, Praktikumsvergütung .........................................! 9 KEINE ANGABE ................................................................! 1 Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Institut für Demoskopie Allensbach Seite 67

6285/4 15. Und wie planen Sie Ihren Auslandsaufenthalt zu finanzieren, woher werden die finanziellen Mittel wohl kommen? (Mehreres kann angegeben werden!) 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) Eltern .................................................................................! 1 Andere Familienangehörige ............................................! 2 Auslands-BAföG ...............................................................! 3 Andere Darlehen, Kredite ................................................! 4 Stipendium .......................................................................! 5 Jobben, nebenher arbeiten .............................................! 6 Staatliche Zuwendungen, z.B. Waisenrente ...................! 7 Eigenes Vermögen, Erspartes .........................................! 8 Gehalt, Praktikumsvergütung .........................................! 9 KEINE ANGABE ................................................................! 1 Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! Weiter mit Frage 17 ! 16. Und hat das vor allem finanzielle Gründe, dass Sie keinen Auslandsaufenthalt planen, oder hat das vor allem andere Gründe? Finanzielle Gründe .......................... ! 1 Andere Gründe ................................ ! 2 KEINE ANGABE ............................... ! 3 17. Wie bewerten Sie die Möglichkeiten, über Ihre Universität oder Hochschule ins Ausland zu gehen, also z.B. an Partneruniversitäten zu studieren? Sehr gut............................................ ! 1 Gut .................................................. ! 2 Nicht so gut...................................... ! 3 Gar nicht gut .................................... ! 4 KEINE ANGABE ............................... ! 5 18. Was spricht aus Ihrer Sicht vor allem für einen Auslandsaufenthalt? (Mehreres kann angegeben werden!) 1) Man kann seine Sprachkenntnisse verbessern ............................................................................ ! 1 2) Man wird selbstständiger............................................................................................................... ! 2 3) Man lernt ein neues Land, eine neue Kultur kennen ................................................................... ! 3 4) Man hat später bessere Chancen, eine Stelle zu bekommen...................................................... ! 4 5) Man hat dadurch bessere Möglichkeiten, später auch mal im Ausland zu arbeiten ................. ! 5 6) Man hat später nicht mehr so leicht die Möglichkeit, für eine längere Zeit im Ausland zu leben .................................................................................... ! 6 7) Man hat oft an ausländischen Universitäten andere Schwerpunkte als an der eigenen Universität oder Hochschule................................................................................ ! 7 8) ANDERES, und zwar: ...................................................................................................................... .......................................................................................................................................................... .......................................................................................................................................................... 19. Haben Sie vor, nach dem Studium für eine längere Zeit oder sogar dauerhaft ins Ausland zu ziehen und dort zu leben und zu arbeiten, oder haben Sie das nicht vor? Habe das vor ................................................................................! 1 Habe das nicht vor........................................................................! 2 WEISS NOCH NICHT, KEINE ANGABE .......................................! 3 Weiter mit Frage 20 ! Weiter mit Frage 21 a) ! Weiter mit Frage 21 a) ! Institut für Demoskopie Allensbach Seite 68

6285/5 20. Und welche Länder reizen Sie besonders? Wo planen Sie, nach dem Studium zu leben und zu arbeiten? (Mehreres kann angegeben werden!) 1) 2) Deutschsprachiges Ausland ........................................................................................................... ! 1 EU-Ausland (nicht-deutschsprachig) ............................................................................................. ! 2 3) Nordamerika.................................................................................................................................... ! 3 4) 5) 6) 7) 8) Südamerika...................................................................................................................................... ! 4 Australien......................................................................................................................................... ! 5 Asien ................................................................................................................................................ ! 6 Afrika ................................................................................................................................................ ! 7 Andere Länder, Regionen............................................................................................................... ! 8 9) WEISS NOCH NICHT, KEINE ANGABE........................................................................................... ! 9 21. a) Was machen Sie derzeit für ein Studium? Bachelorstudium ..........................................................................! 1 Masterstudium..............................................................................! 2 Anderes Studium..........................................................................! 3 KEINE ANGABE.............................................................................! 4 Weiter mit Frage 21 b) ! Weiter mit Frage 23 ! Weiter mit Frage 24 a) ! Weiter mit Frage 24 a) ! b) Und planen Sie, anschließend einen Master-Abschluss zu machen, oder planen Sie das nicht? Plane Master-Abschluss ...............................................................! 1 Plane keinen Master-Abschluss...................................................! 2 KEINE ANGABE.............................................................................! 3 Weiter mit Frage 22 ! Weiter mit Frage 24 a) ! Weiter mit Frage 24 a) ! 22. Würden Sie Ihren Master-Abschluss gerne im Ausland machen, oder lieber an einer deutschen Universität oder Hochschule? Gerne im Ausland............................ ! 1 Lieber in Deutschland ..................... ! 2 UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE ! 3 23. Was sind für Sie die wichtigsten Gründe, einen Master-Abschluss zu machen? (Mehreres kann angegeben werden!) 1) 2) 3) 4) 5) 6) Ich erhoffe mir dadurch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt .............................................. ! 1 Ich erhoffe mir mit einem Master bessere Karriere- und Verdienstmöglichkeiten .................... ! 2 Ich will durch den Master Wissen vertiefen, mich spezialisieren ................................................ ! 3 Ich will noch nicht arbeiten gehen bzw. weiß noch nicht, was ich beruflich machen möchte ............................................................................................................... ! 4 Ich möchte gerne weiter wissenschaftlich arbeiten, an der Universität bleiben........................ ! 5 Ich möchte später promovieren, dafür braucht man einen Master ............................................ ! 6 24. a) Wie schätzen Sie das ein: Bereitet ein Bachelor-Abschluss in der Regel ausreichend auf das Berufsleben vor, oder ist das nicht der Fall? b) Und wie sehen das Ihrer Meinung nach die meisten Arbeit- geber: Sind die meisten Arbeitgeber der Ansicht, dass ein Bachelor-Abschluss ausreichend auf das Berufsleben vor- bereitet, oder ist das nicht der Fall? Bereitet ausreichend darauf vor ..... ! 1 Nicht der Fall .................................... ! 2 UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE ! 3 Bereitet ausreichend darauf vor ..... ! 1 Nicht der Fall .................................... ! 2 UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE ! 3 Institut für Demoskopie Allensbach Seite 69

6285/6 25. Hier steht Verschiedenes über die berufliche Arbeit. Was alles halten Sie persönlich an einem Beruf für ganz besonders wichtig? (Mehreres kann angegeben werden!) Hohes Einkommen.......................................................................................................................... ! 1 1) 2) Sicherer Arbeitsplatz ....................................................................................................................... ! 2 3) Gute Aufstiegsmöglichkeiten ......................................................................................................... ! 3 4) Ein Beruf, der angesehen und geachtet ist ................................................................................... ! 4 Das soziale Engagement des Arbeitgebers................................................................................... ! 5 5) Ein Beruf, bei dem man anderen helfen kann .............................................................................. ! 6 6) 7) Eine Arbeit, die mich herausfordert, bei der ich beweisen muss, was ich kann ........................ ! 7 Ein Beruf, der den eigenen Fähigkeiten und Neigungen entspricht ........................................... ! 8 8) 9) Große Entscheidungsfreiheit ......................................................................................................... ! 9 Ein Beruf, bei dem es darauf ankommt, eigene Ideen zu haben................................................. ! 1 10) 11) Ein Beruf, der Zukunft hat, Erfolg verspricht................................................................................. ! 2 12) Wenig Stress.................................................................................................................................... ! 3 13) Die Möglichkeit, im Ausland zu arbeiten....................................................................................... ! 4 Arbeit, die sich gut mit Privatleben und Familie vereinbaren lässt ............................................ ! 5 14) Bezahlung, die sich an der Leistung orientiert.............................................................................. ! 6 15) Flexible Arbeitszeiten...................................................................................................................... ! 7 16) 17) Chancen auf viele Dienstreisen...................................................................................................... ! 8 Viel Teamarbeit ................................................................................................................................ ! 9 18) 19) Förderung durch Vorgesetzte ......................................................................................................... ! 1 20) Gutes Betriebsklima........................................................................................................................ ! 2 21) Selbstständiges Arbeiten................................................................................................................ ! 3 22) KEINE ANGABE ............................................................................................................................... ! 4 26. Wie wichtig ist es Ihnen, dass sich Ihr zukünftiger Arbeitgeber sozial bzw. gesellschaftlich engagiert? Sehr wichtig ..................................... ! 1 Eher wichtig ..................................... ! 2 Eher unwichtig ................................. ! 3 Sehr unwichtig................................. ! 4 KEINE ANGABE ............................... ! 5 27. Wären Sie grundsätzlich bereit, nach dem Studium für eine Stelle in eine andere Region innerhalb Deutschlands oder ins Ausland zu ziehen, oder käme ein Umzug für Sie nicht in Frage? Wäre zu Umzug in andere Region innerhalb Deutschlands bereit......................................................... ! 1 Wäre zu Umzug ins Ausland bereit........................................................................................................... ! 2 Wäre zu beidem bereit (andere Region und Ausland) ............................................................................ ! 3 Käme für mich nicht in Frage .................................................................................................................... ! 4 UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE ......................................................................................................... ! 5 Institut für Demoskopie Allensbach Seite 70

6285/STAT./1 Jetzt benötigen wir von Ihnen noch ein paar statistische Angaben: 1. Geschlecht: 2. Alter: MÄNNLICH ............................................! 1 WEIBLICH...............................................! 2 (Bitte eintragen!) JAHRE 3. An welcher Art von Hochschule studieren Sie? Universität (einschließlich Kunsthochschulen, Pädagogischen und Theologischen Hochschulen).....................................................................................................! 1 Fachhochschule, Verwaltungshochschule.................................................................................................! 2 Duale Hochschule.......................................................................................................................................! 3 4. Welchen Hochschulabschluss streben Sie an? 5. In welchem Bundesland studieren Sie? Diplom..............................................! 1 Magister ...........................................! 2 Bachelor ...........................................! 3 Master ..............................................! 4 Promotion ........................................! 5 Staatsexamen für Lehramt .............! 6 Staatsexamen Jura/Medizin ...........! 7 Baden-Württemberg........................! 1 Bayern ..............................................! 2 Berlin ................................................! 3 Brandenburg....................................! 4 Bremen.............................................! 5 Hamburg ..........................................! 6 Hessen..............................................! 7 Mecklenburg-Vorpommern.............! 8 Niedersachsen .................................! 9 Nordrhein-Westfalen.......................! 1 Rheinland-Pfalz................................! 2 Saarland ...........................................! 3 Sachsen ............................................! 4 Sachsen-Anhalt................................! 5 Schleswig-Holstein ..........................! 6 Thüringen.........................................! 7 Institut für Demoskopie Allensbach Seite 71